Was ich doch noch sagen wollte!

In Momenten des Verlustes und der Trauer, wenn jemand unverhofft stirbt und wir das Gefühl haben, noch nicht alles gesagt zu haben, ist es eine tiefe menschliche Erfahrung, mit dem Schmerz und der Ungewissheit umzugehen. Es ist eine Gelegenheit, tief in uns selbst zu reflektieren und über den Sinn des Lebens nachzudenken. Es ist auch eine Erinnerung daran, dass unsere Zeit auf dieser Erde begrenzt ist und dass wir nicht wissen, wann unsere letzte Chance ist, unsere Gedanken und Gefühle auszudrücken.

Angesichts dieser Unsicherheit und des Gefühls der Unvollständigkeit gibt es einige spirituelle Prinzipien, die uns helfen können, mit solchen Situationen umzugehen.
Das erste ist, im Moment zu leben. Oft neigen wir dazu, uns Sorgen um die Vergangenheit oder die Zukunft zu machen und vergessen dabei, den gegenwärtigen Moment wirklich zu würdigen. 

Wenn wir uns jedoch bewusst machen, dass das Leben hier und jetzt stattfindet, können wir uns besser darauf konzentrieren, die Menschen um uns herum zu schätzen und unsere Gefühle auszudrücken.

Ein weiteres Prinzip ist es, mit uns selbst im Reinen zu sein. Wenn ich das Gefühl habe, noch nicht alles ausgesprochen oder erledigt zu haben, kann dies ein Gefühl der Unruhe und des Bedauerns geben. Deshalb ist es wichtig, das Herz von jeglichen Vorbehalten und Groll zu befreien. Das kann bedeuten, Vergebung auszusprechen, uns bei jemandem zu entschuldigen oder einfach einen inneren Frieden zu finden und die Vergangenheit loszulassen. Wenn ich im Frieden mit mir selbst bin, kann ich auch inmitten von Verlust und Abschied Stärke und Trost finden.

Ein weiterer Aspekt ist es, die Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens anzuerkennen. Der Tod ist unvermeidlich und kann jederzeit kommen, auch ohne Vorwarnung. Dies sollte uns dazu ermutigen, das Leben in seiner ganzen Fülle zu leben und die Menschen um uns herum zu lieben und zu schätzen. Statt uns auf das zu konzentrieren, was nicht gesagt wurde, sollte wir uns darauf konzentrieren, was wir bereits geteilt haben und was für eine wunderbare Verbindung wir zu dem Menschen hatten, der von uns gegangen ist.

Es ist wichtig anzuerkennen, dass es in der Natur der menschlichen Beziehungen liegt, dass wir nicht immer alles ausdrücken können. 
Es gibt unzählige Worte, Gesten und Emotionen, die wir möglicherweise nicht aussprechen werden können. In solchen Momenten sollten wir uns daran erinnern, dass die ungesagten Worte nicht den Wert oder die Bedeutung unserer Beziehung mindern. Unsere tiefe Verbindung und Liebe zu einem geliebten Menschen sind jenseits von Worten.

Letztendlich ist es wichtig, dass wir uns erlauben, zu trauern und unseren eigenen Weg des Abschieds zu finden. Trauer ist ein natürlicher Prozess und jeder Mensch geht damit auf seine ganz eigene Art und Weise um. Es ist in Ordnung, sich Zeit zu nehmen, um zu trauern und sich mit den eigenen Emotionen auseinanderzusetzen. Es ist auch wichtig, Unterstützung von Menschen zu suchen, die uns in dieser schwierigen Zeit beistehen können.

In solchen Momenten der Unvollständigkeit und Unsicherheit sollten wir uns immer wieder daran erinnern, dass wir nur den gegenwärtigen Moment haben und dass es wichtig ist, bewusst zu leben. Es geht darum, unsere Liebe auszudrücken, Vergebung zu suchen und zu geben, im Frieden mit uns selbst zu sein und die Vergänglichkeit des Lebens anzuerkennen. 


Möge diese Betrachtung Kraft und Trost bieten und uns daran erinnern, dass wir unser Leben heute und jeden Tag in vollen Zügen leben sollten.