SEHNSUCHT NACH AVALON

Mein halbes Leben lang hat es mich zu den majestätischen Landschaften von Avalon gezogen, einem Ort, der von Mythen und Legenden durchdrungen ist. Einer der bedeutendsten Orte, die ich auf meinen vielen Reisen erkundet habe, ist Glastonbury, für mich symbolisiert dieser Ort die Quelle der Göttin. Glastonbury liegt im Herzen von Somerset, England, und ist eine kleine Stadt mit einer reichen Geschichte und einem tiefen spirituellen Erbe.

 

Meine erste Begegnung, 1997, mit Glastonbury hinterliess einen unauslöschlichen Eindruck in meiner Seele. Als ich durch die gepflasterten Strassen ging, konnte ich die uralte Energie unter meinen Füßen pulsieren spüren. Die ikonischen Wahrzeichen der Stadt, wie das Glastonbury Tor, ragten in der Ferne auf und warfen einen ätherischen Schatten auf die Landschaft.

 

Wir begaben uns auf eine Reise, die uns von den heiligen Stätten von Glastonbury zum mystischen Steinkreis von Stonehenge führen sollte, und folgten dabei dem ehrwürdigen Pilgerweg (Pilgrim's Way). Dieser geschichtsträchtige Weg schlängelte sich durch die malerische Landschaft, verband heilige Stätten miteinander und rief ein Gefühl der Ehrfurcht und Verbundenheit hervor.

 

Die Ankunft in Stonehenge war wie ein Schritt durch ein Zeitportal. Die riesigen Steinmonolithen standen hoch und stolz in der hügeligen Salisbury-Ebene, ihre Geheimnisse waren in den Tiefen ihrer verwitterten Oberflächen verborgen. Als ich mich dem alten Steinkreis näherte, konnte ich mich eines Gefühls der Demut und des Staunens nicht erwehren. Dies war ein Ort, an dem zahllose Generationen gekommen und gegangen waren und ihre Spuren in diesem Land hinterlassen hatten.

 

Doch es war nicht nur die Grösse von Stonehenge, die mein Herz gefangen nahm, sondern auch die persönliche Verbindung, die ich zu dieser heiligen Stätte aufbaute. Als Organisatorin einer Gruppe aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Österreich erhielt ich die aussergewöhnliche Gelegenheit, eine private Zeremonie auf dem uralten Altar im Steinkreis zu leiten. Es war eine unbeschreibliche Ehre, eine Chance, mich mit der Energie des Landes zu verbinden und den Seelen, die dort wohnten, meine Dankbarkeit zu zeigen.

 

Als ich meine Gruppe um den Altar versammelte, konnte ich die Vorfreude in der Luft spüren. Die Energie knisterte vor Elektrizität, als wir uns an den Händen fassten und einen Kreis der Einheit und Ehrfurcht bildeten. Worte und Gebete flossen von unseren Lippen und trugen unsere Absichten und Wünsche in den Himmel über uns. Die Steine schienen lebendig zu werden und schwangen mit der Kraft unserer kollektiven Anwesenheit mit.

 

In diesem Moment schien die Zeit stillzustehen. Die Welt ausserhalb des Steinkreises verblasste, und uns blieb ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit etwas, das grösser war als wir selbst. Als ich meine Augen öffnete und in die Gesichter meiner Mitreisenden blickte, konnte ich die Ehrfurcht und das Staunen in ihren Augen sehen. Wir hatten gemeinsam eine transformative Erfahrung gemacht, die unseren spirituellen Weg für immer prägen würde.

 

Als ich nach dem privaten Ritual Stonehenge verliess, durchströmte mich ein neu gefundenes Gefühl der Zielstrebigkeit. Die uralte Weisheit von Avalon hatte meine Seele berührt und erfüllte mich mit einer tiefen Ehrfurcht vor der Verbundenheit aller Dinge. Von diesem Tag an widmete ich mich der Aufgabe, die Magie von Glastonbury und Stonehenge mit anderen zu teilen und sie auf ihrer eigenen persönlichen Reise der Selbstentdeckung und des spirituellen Erwachens zu begleiten.

 

In den folgenden Jahren kehrte ich immer wieder nach Avalon zurück und entdeckte jedes Mal neue Schichten seines mystischen Gewebes. Ob ich nun den heiligen Chalice Well Garten erkundete, in der Abtei von Glastonbury in die Mythen und Legenden von König Artus eintauchte oder auf den alten Pilgerwegen wanderte, die die Landschaft durchziehen, jeder Besuch bot eine neue Perspektive und eine tiefere Verbindung zu diesem Land.

 

Wenn ich über meine vielen Reisen nach Avalon, Glastonbury, Stonehenge, Avebury und in die umliegenden Gebiete nachdenke, bin ich dankbar für den tiefgreifenden Einfluss, den diese Orte auf mein Leben hatten. Sie sind zu mehr als nur Reisezielen; sie sind zu heiligen Räumen geworden, in denen der Schleier zwischen der physischen und der spirituellen Welt dünn ist. Sie sind zu Portalen der Transformation und zu Pforten zu höherem Bewusstsein geworden.

 

Avalon mit seiner reichen Geschichte und seinem spirituellen Erbe spricht weiterhin die Herzen derer an, die ein tieferes Verständnis für sich selbst und ihren Platz im Universum suchen. Es ist ein Ort, an dem uralte Weisheit auf moderne Suchende trifft, ein Ort, an dem das Flüstern der Vergangenheit noch immer zu hören ist, wenn man bereit ist zuzuhören.

 

Und so geht meine Reise nach Avalon, mit all ihren Wundern und Offenbarungen, weiter. Mit jedem Schritt, den ich mache, werde ich an das grenzenlose Potenzial erinnert, das in jedem von uns steckt, um sich mit etwas Grösserem zu verbinden, um die Quelle uralter Weisheit anzuzapfen, die durch das Land fliesst. Während ich andere einlade, sich mir auf diesem heiligen Weg anzuschliessen, erfüllt mich ein Gefühl der Ehrfurcht und Dankbarkeit für die vielen Segnungen, die Avalon mir beschert hat.