Haustiere als Sterbebegleiter?

Als Sterbebegleiterin hatte ich das Privileg, sowohl bei Hunden als auch bei Katzen zu beobachten, welch tiefgreifende Wirkung sie auf Menschen im Sterbeprozess haben können. Diese bemerkenswerten Tiere besitzen die angeborene Fähigkeit, ein Gefühl von Frieden und Ruhe zu vermitteln und eine heilige Atmosphäre um den Sterbenden herum zu schaffen.

Die Forschung legt nahe, dass der Umgang mit Tieren, wie z. B. Katzen, therapeutische Vorteile für Menschen in der Palliativmedizin haben kann. Die Anwesenheit einer Katze kann helfen, Stress abzubauen, den Blutdruck zu senken und Gefühle von Einsamkeit und Isolation zu lindern. Das Streicheln oder die blosse Anwesenheit einer Katze kann Endorphine freisetzen und Gefühle der Entspannung und des Wohlbefindens fördern. 

Zusätzlich zu ihrer emotionalen Unterstützung können Katzen auch von Schmerzen oder Unbehagen ablenken. Einer Katze beim Spielen zuzusehen oder mit ihr zu interagieren, kann für Momente der Freude und Linderung der körperlichen Symptome sorgen, die mit dem Ende des Lebens verbunden sind.

Sie verfügen über eine bemerkenswerte Intuition, wenn es darum geht, den emotionalen Zustand von Patienten zu erspüren. Wenn sie Unruhe oder Unbehagen bemerken, rollen sie sich oft auf dem Bauch der Person zusammen und bieten eine sanfte Präsenz, die sie daran erinnert, dass sie nicht allein sind. Die beruhigenden Schwingungen ihres Schnurrens können unglaublich therapeutisch sein und in den schwierigsten Momenten Trost und Gesellschaft.

Hunde hingegen sind eher geduldige Begleiter, die sich in ihrer Nähe niederlassen und einfach da sind. Ihre unerschütterliche Loyalität und ihr liebevolles Wesen können Gefühle der Einsamkeit und Angst lindern. Ihre Anwesenheit kann eine beruhigende und tröstende Wirkung haben, sowohl für den sterbenden Menschen als auch für diejenigen, die ihn begleiten. Die Hunde können eine sanfte und liebevolle Präsenz sein, die emotionalen Beistand leistet und den Moment des Abschieds etwas leichter machen kann. Sie können als Katalysator dienen, der es den Menschen ermöglicht, ihre Gefühle auszudrücken und sich zu öffnen.

Die Wärme und Ruhe, die diese Tiere am Krankenbett ausstrahlen, schaffen ein Umfeld der Gelassenheit. Sie verstehen intuitiv die Bedürfnisse der Sterbenden und bieten eine einzigartige Form der Begleitung, die über Worte hinausgeht. Ihre blosse Anwesenheit ruft ein Gefühl der Verbundenheit hervor und fördert eine tiefe und heilige Bindung zwischen dem sterbenden Menschen und dem Tier.

Die bemerkenswerte Fähigkeit dieser Tiere, am Ende des Lebens Trost und Unterstützung zu spenden, ist berührend. Es war mir eine Ehre, ihre Anwesenheit in meine Arbeit als Sterbebegleiterin einfliessen zu lassen, da ich weiss, welch tiefgreifenden Einfluss sie auf den Sterbeprozess haben können. Die heilende Kraft für die Seele, die sie durch ihre Wärme ausstrahlen, ist ein Beweis für die tiefe Verbundenheit, die wir mit dem Tierreich teilen, und für den Trost, den sie in den schwierigsten Momenten des Lebens spenden können. Es ist eine besondere Gabe dieser Tiere, die Sterbenden zu begleiten und ihnen auf ihre eigene, einzigartige Weise Trost zu spenden. In ihrer Anwesenheit wird der Raum erfüllt von einer stillen, aber tiefen Verbundenheit, die eine heilige und tröstende Stimmung schafft.

Letztendlich sollte die Entscheidung, Katzen oder andere Tiere in die Sterbebegleitung einzubeziehen, die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Einzelnen berücksichtigen. Es ist wichtig, sich mit Fachleuten des Gesundheitswesens, Pflegern und Familienmitgliedern abzustimmen, um sicherzustellen, dass die Einbeziehung von Tieren mit dem gesamten Pflegeplan übereinstimmt und das Wohlbefinden der Person am Lebensende fördert.